Viele wissen heutzutage zwar, was man unter einem Mystery Shopper versteht, haben aber keine genaue Vorstellung, was ein Mystery Shopper tatsächlich macht. Die Mehrheit denkt, dass man einfach in ein beliebiges Geschäft geht, dort einkaufen geht und später sich dazu äußert, wie der Einkauf war. Ganz so ist es jedoch nicht, wie auch ich feststellte. Deshalb möchte ich meine Erfahrung gerne teilen.
Mein erster Mystery Shopping Einsatz war in einer Apotheke. Aber bevor ich in die Apotheke gehen durfte, wurde ich gebrieft. Beim Briefing wird man über die Dinge aufgeklärt, auf die man beim Testkauf zu achten hat. Dabei legt jedes Unternehmen andere Schwerpunkte fest, die „kontrolliert“ werden sollen. So steht zum Beispiel bei einem Reisebüro die Freundlichkeit und bei einer Apotheke die Beratung im Vordergrund. Als die Instruktionen geklärt waren, erhielt ich einen Fragebogen. Diesen las ich im Vorfeld durch und beantwortete einige Fragen. Dann kam das eigentliche „Shopping“.
Beim Testkauf ist es wichtig, dass man eine gute Auffassungsgabe besitzt. Im Hinterkopf hatte ich mir die Schwerpunkte aus dem Fragebogen und dem Briefing gemerkt. Ich musste darauf achten, ob zum Beispiel das Geschäft leicht aufzufinden war, wie es von außen und von innen wirkte, ob Ordnung und Sauberkeit herrschte und wie die einzelnen Mitarbeiter mit mir als Kunde interagierten. Leicht aufgeregt betrat ich die Apotheke. Zunächst wusste ich nichts mit mir anzufangen, aber als mich die Mitarbeiter begrüßten, war mir mein Ziel wieder vor Augen. Ich verhielt mich ganz natürlich und so schnell wie ich in der Apotheke drin war, war ich auch schon wieder draußen. Bereichert um ein Nasenspray, Kaufbeleg und Erfahrung.
Nach meinem ersten erfolgreichen Testeinsatz habe ich den restlichen Fragebogen vervollständigt. Durch die gezielten Fragestellungen war dieser sehr verständlich und ich konnte auch Begründungen mit einfügen. Zudem sollte ich einen Testbericht schreiben. Der Testbericht enthielt genaueste Ausführungen, wie der Testkauf abgelaufen war, was mir aufgefallen ist und wie sich die Mitarbeiter mir gegenüber verhalten haben.
Im Ganzen fand ich meinen ersten Einsatz sehr spannend und ich könnte mir vorstellen auch weiterhin Unternehmen zu testen; vielleicht wird es beim nächsten Mal ja ein Mystery Call (Testanrufe) oder ein Mystery Guesting (Testgast).
Es ist eine spannende Erfahrung. Ich kann jedem empfehlen, es auch mal auszuprobieren.